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Bunte Diskussionsrunde zum Insektensterben motiviert BürgerInnen aktiv zu werden!

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Rund 80 interessierte Bürger und Aktive diskutierten am Mittwochabend in Bonn mit 6 Experten aus Wissenschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft, Strategien gegen das Insektensterben. Dass die Veranstaltung trotz 30°C und am Vorabend eines langen Wochenendes so gut besucht war, zeigt das große Interesse am Thema. Der massive Verlust an Fluginsekten seit den 1970er Jahren geht uns alle etwas an. Angelica Maria Kappel, Bürgermeisterin der Stadt Bonn, eröffnete die Veranstaltung. Dr. Klaus Reuter, Geschäftsführer der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW und Konsortialführer von RENN.west, führte die Gäste durch den Abend.


Prof. Wolfgang Wägele, Direktor des Museum Königs, gab zu Beginn einen Überblick über den aktuellen Wissensstand zum Insektensterben und zeigte die zentralen Treiber auf, die zur jetzigen Situation des Insektenbestands geführt haben. Die heutige Landnutzung stelle das Hauptproblem dar, mit dem die Insekten zu kämpfen haben.


Eine bunt gemischte Expertengruppe diskutierte auf dem Podium die Umsetzung von Biodiversitätsstrategien und Aktionsprogrammen auf Bundes, Landes- und kommunaler Ebene, die das Thema adressieren. Was muss nun passieren, damit solche Strategien ihre gewünschte Durchschlagskraft entfalten können?


Das zentrale Problem ist die intensive Landwirtschaft, deren Rahmenbedingungen vorrangig auf EU-Ebene geregelt werden. Zudem fehlen auf Bundes- und Landesebene Mittel für den Naturschutz und Biodiversität, die eine erfolgreichere Umsetzung der Biodiversitätsstrategien erlauben würden.


Josef Tumbrinck, Vorsitzender des NABU NRW, appelliert an die Anwesenden, aktiv zu werden und Druck auf die Politik auszuüben, um dem Insektensterben entgegenzuwirken. Der Stellenwert von Naturschutz und Biodiversität müsse sich auch in den Mitteln widerspiegeln, die die Politik hierfür zur Verfügung stelle.


Andre Seitz, Referent im Umweltministerium NRW und Dr. Kilian Delbrück, Referent im Bundesumweltministerium, plädierten ebenfalls für mehr Wertschätzung gegenüber dem Naturschutz seitens der Politik. Auch die Politik auf EU-Ebene müsse mehr auf Umweltschutz ausgerichtet werden, so Seitz.


Was in Bonn auf kommunaler Ebene bereits für den Insektenschutz getan wird, erklärte Dieter Fuchs, Leiter des Amts für Stadtgrün. Er verwalte zwar nur 5% der städtischen Fläche, auf diesen werde aber bereits viel getan. So würden immer mehr Rasenflächen in Wiesenflächen umgewandelt und grundsätzlich keine Herbizide mehr eingesetzt.


Gesa Maschkowski zeigt, wie man einfach selbst aktiv wird, ohne auf Bewegung „von oben“ zu warten. Mit „Bonn blüht und summt“ setzt sie eine große Pflanzaktion im gesamten Stadtgebiet um, um Insekten wieder mehr Raum und Nahrung zu bieten. Ihre Initiative zeigt: Wir müssen nicht tatenlos zusehen, wie der Insektenbestand weiter sinkt.   


Im Anschluss an die Expertenrunde beteiligte sich das Publikum rege an der Diskussion. Der Markt der Möglichkeiten, bei dem sich lokale Initiativen wie Bonn blüht und summt, die HonigConnection aus Köln und der Botanische Garten aus Bonn vorstellten, bot Möglichkeit zum Austausch zwischen Interessierten und ExpertInnen. 

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