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Nachhaltigkeit und Resilienz im Fokus der Leopoldina

RENN.west

„Coronavirus-Pandemie – Die Krise nachhaltig überwinden“ lautet der Titel der aktuellen Stellungnahme der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Eine Arbeitsgruppe von Wissenschaftler*innen beschäftigt sich darin mit den psychologischen, sozialen, rechtlichen, pädagogischen und wirtschaftlichen Aspekten der Pandemie und gibt Empfehlungen an die Bundesregierung.

„Mit nachhaltigen ökonomischen Maßnahmen die Krise überwinden“

Die Wissenschaftler*innen beschreiben unter anderem die gravierenden ökonomischen Auswirkungen des durch die Pandemie unumgänglich gewordenen wirtschaftlichen „Shutdowns“. Um in der Zeit danach die Wirtschaft wieder anzustoßen und die unausweichlich folgende Rezession abzuschwächen, seien umfangreiche staatliche Maßnahmen sowie große Konjunkturpakete nötig und zum Teil bereits auf den Weg gebracht.

Das staatliche Handeln dürfe dabei aber auf keinen Fall eine Rückkehr der Gesellschaft zum Status quo zum Ziel haben. Die Klima- und Biodiversitätskrise – die von den Autor*innen als „mindestens ebenso bedrohlich“ wie die Coronavirus-Krise eingeschätzt wird – müsse weiterhin adressiert werden. Die Wissenschaftler*innen empfehlen deshalb ausdrücklich, Investitionen und Wirtschaftsprogramme an Nachhaltigkeitskriterien auszurichten. Es müsse sichergestellt werden, dass evidenzbasierte Maßnahmen, die auf einem breiten gesellschaftlichen Konsens beruhen, weiterhin mit einer hohen Priorität vorangebracht werden: der Aufbau einer klimafreundlichen Wirtschaft, eine konsequente Mobilitäts- und Landwirtschaftswende. Viele Themen Nachhaltiger Entwicklung spielen auch eine Rolle beim Schutz vor zukünftigen Epidemien: z.B. globale Mobilität, Widerstandsfähigkeit von Ökosystemen, Klimawandel, Urbanisierung und Zunahme der Weltbevölkerung.

„Weichen stellen für Nachhaltigkeit“

Noch hätte unsere Gesellschaft Zeit und Möglichkeiten die Umsetzung notwendiger (wirtschaftlicher) Veränderungen im Sinne einer Nachhaltigen Entwicklung auf lokale und zeitliche Gegebenheiten anzupassen. Die Wissenschaftler*innen sprechen in dieser Hinsicht von einer historischen Chance und gleichzeitig einer Verantwortung der Handelnden. Wenn Nachhaltigkeitsprinzipien bei den aktuellen riesigen Wirtschaftsprogrammen keine Berücksichtigung fänden, würde eine spätere, dann zwangsläufig drastischere Kurskorrektur sehr schwierig. Gleichzeitig bietet eine Ausrichtung der Maßnahmen auf eine Nachhaltige Entwicklung enormes Potenzial für die Wirtschaft. Gerade die Themen Mobilität, Energie und Landwirtschaft setzten starke Impulse für Innovationen.

Die Appelle der Wissenschaftler*innen, Nachhaltigkeitsprinzipien trotz oder gerade wegen der Coronavirus-Krise an zentralen Stellen zu berücksichtigen, schließt auch die internationale Politik mit ein. Anstatt von Abschottung und Rückbesinnung auf Nationalstaaten überstehe man Krisen viel besser durch Partnerschaften und gegenseitige Unterstützung. Die Staaten Europas müssten zusammenhalten und das Ziel eines starken „Green Deal“ weiterverfolgen.

Die ganze Stellungnahme lesen Sie hier.

Der Deutsche Städtetag hat sich am 15.04.2020 ebenso zur Stellungnahme der Leopoldina positioniert.

 

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