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Rückblick zum Länderforum: Kommunale Handlungsräume für Kreislaufwirtschaft

RENN.west

Über 50 Teilnehmende trafen sich Ende September zum digitalen Länderforum rund um Themen wie zirkuläres Wirtschaften, Bioökonomie, Wärmeplanung, Wassermanagement und mehr. Zentrale Aussagen und die Präsentationen der Referierenden finden Sie im Nachbericht.

Durchgeführt wurde das Länderforum von unseren Partnerorganisationen Umwelt-Campus Birkenfeld (UCB) und ELAN. Nach der Begrüßung durch die ELAN-Vorständin Verena Storch leiteten die drei Moderatoren Prof. Klaus Helling (UCB), Michael Matern (UCB) und Patrick Weirich (ELAN) in das Programm ein und formulierten die zentralen Themen und Erkenntnisinteressen:

Der Übergang zur Kreislaufwirtschaft erfordert einen grundlegenden Wandel unseres Wirtschafts-systems. Dabei müssen nicht nur Bereiche wie Beschäftigung, Wachstum, Klima und Energie, sozialpolitische Agenda, industrielle Innovationen, Produktdesign und Verarbeitung, sondern auch Ressourceneffizienz und Ressourcenschutz berücksichtigt werden. Die Umsetzung erfordert eine koordinierte Zusammenarbeit verschiedener Ressorts und Rechtsbereiche, die über den Geltungsbereich des deutschen KrWG hinausgeht. Ministerien und Behörden stehen vor organisatorischen Herausforderungen, um diesen umfassenden Ansatz zu implementieren. Doch wie sieht es auf regionaler und kommunaler Ebene aus? Welche konkreten Handlungsspielräume stehen den Ländern und Kommunen zur Verfügung, um eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft zu fördern? In diesem Kontext sind gute Praxisbeispiele und Erfahrungen aus der Praxis von großer Bedeutung.

Staatssekretär Michael Hauer vom Klimaschutzministerium Rheinland-Pfalz stellt in seinem Beitrag die hohe Bedeutung zirkulären Wirtschaftens bei der Erreichung der Klimaziele in den Vordergrund. Rheinland-Pfalz nimmt neben der hohen Bedeutung der Ressourcenproblematik auch diesen Fakt zum Anlass, die Thematik mit hoher Priorität zu bearbeiten. Er wies auch auf das das Klimabündnis Bauen Rheinland-Pfalz hin.

Dr. Alexander Reis und Nina Fetzer vom UCB grundierten die Thematik mit ihrem Vortrag grundsätzlich und wiesen auf die hohen ökonomische Potenziale bei der Schließung von Wertschöpfungsketten im regionalen Kontext hin. Sie stellten verschiedene Beispiele dazu aus der kommunalen Praxis, bezogen auf die Bereiche Abfall und Energie, vor. Klimaschutz, Ressourceneffizienz und ökonomische Stabilisierung von Kommunen und Regionen lassen sich mit den Methoden des zirkulären Wirtschaftens erreichen, so ihr Fazit.

Florian Graniceanu vom REMONDIS Digital Services & Innovation Hub verband mit sehr konkreten Beispielen digitale Innovationen und Kreislaufwirtschaft für Kommunen. Das Heben der großen Potenziale wird erleichtert durch zielgenaue Erfassung und Verarbeitung der Ressourcen, die so in Kreisläufen gehalten werden können.

Dr. Janis Winzer, Referatsleiter Bioökonomie im Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz Saarland, führte in die sehr dynamische Branche der Bioökonomie ein. Angestrebt wird eine Defossilisierung der Wirtschaft durch die Nutzung der Kreislaufwirtschaft als notwendige Kohlenstoffquelle für ökonomische Prozesse. So wird ein erheblicher Beitrag zum Klimaschutz geleistet und gleichzeitig eine neue Wertschöpfungskette aufgebaut, die biobasiert ist.

Paul Ngahan von der Energieagentur Rheinland-Pfalz zeigte sehr praxisnah auf, wie kommunale Wärmeplanung jetzt schon gelingen kann. Im Zusammenspiel verschiedener Nutzungsmöglichkeiten von Biomasse, Kaltwärme, Solarthermie und Geothermie lasse sich stabil ein hoher Wärmebedarf vor allem in ländlichen Kommunen decken.

Dr. Astrid Schamber vom Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen befasste sich mit dem kommunalen Wassermanagement. Aufgrund des Klimawandels kommt es auch in Rheinland-Pfalz vermehrt zu Dürreperioden, Starkregenereignissen und erhöhter Wasserverdunstung. Im Zusammenspiel dieser Entwicklungen kommt es vermehrt zu Stresssituationen für die Wasserhaushalte. Für die Kommunen bedeutet dies erhöhte Aufwendungen für die Vorsorge und die Struktur der Wasserversorgung. Zahlreiche Beispiele zeigen allerdings auf, dass dies gelingen kann. Allerdings sei durch die Dynamik des Klimawandels Eile geboten.

Die Vorträge führten zu intensiven Diskussionen und Nachfragen unter den Teilnehmenden, Referierenden und Vertreter*innen von RENN.west. Wir konnten dabei zahlreiche konkrete Ideen zum zirkulären Wirtschaften mitnehmen, die wir auf unserer anstehenden Jahrestagung aufgreifen und weiterentwickeln werden (Infos und Anmeldung zur RENN.west ARENA am 7, November in Mainz hier.)

Downloads

"Wertschöpfungspotentiale durch Regionalisierung und geschlossene Kreisläufe" - Präsentation Dr. Alexander Reis & Wiebke Fetzer (Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) am UCB) | PDF

"Best Practice Kreislaufwirtschaft: Kommunale Ebene" - Präsentation Florian Graniceanu (Remondis Digital Services) | PDF

"Best Practice: Chancen und Potentiale der Bioökonomie" - Präsentation Dr. Janis Winzer & Meike Stein (Umweltministerium Saarland) | PDF

"Diskussionsforum: Kreislaufwirtschaft im Bereich Klima und Energie – Noch eine weitere Planung für Kommunen?" - Präsentation Paul Ngahan (Energieagentur Rheinland-Pfalz) | PDF

"Kommunales Wassermanagement - Unter Berücksichtigung des Klimwandels" - Präsentation Dr. Astrid Schamber (Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen) | PDF

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